Katholische Kirche Wattenscheid

Kapelle St. Bartholomäus

Kapelle St. Bartholomäus – für Pilger*innen und Autofahrer*innen

Adresse

Wattenscheider Hellweg 251
44867 Bochum-Wattenscheid

Täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr zum persönlichem Gebet geöffnet.

Die Kapelle

Die Bartholomäus-Kapelle in Wattenscheid liegt am mittelalterlichen Hellweg, der nicht nur für den Handel große Bedeutung besaß, sondern auch für die Wallfahrt nach Santiago de Compostela. Neben der kleinen Kirche befindet sich ein Haus, das in ursprünglicher Form Pilgerherberge (Pilgrimhaus) und zugleich Hospital war. Es wurde 1364 errichtet. 1371 befreite Graf Engelbert IV. von der Mark die Herberge von allen Steuern und verlieh ihr das Erbrecht. Die Kapelle wurde vermutlich Ende des 14. Jahrhunderts errichtet. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Bau stark beschädigt, so dass 1661 eine umfassende Renovierung nötig war. Aus dieser Zeit dürfte auch das Portal stammen, das wegen seines beeindruckenden Aussehens übrigens im 19. Jahrhundert zeitweise ausgebaut und auf einer Ausstellung im Bergischen Land gezeigt wurde. 1970/71 wurde die Kirche umfassend saniert, 1993 wurden Dach und Dachstuhl erneuert. Seit 1994 steht die Kapelle unter Denkmalschutz. Im Inneren der einschiffigen Kirche mit Kreuzgewölben befindet sich ein moderner Altar (1972), der eine Reliquie des hl. Ludgerus enthält. Darüber hinaus ist eine Madonnenfigur zu sehen, die um 1650 im nordspanischen Raum entstand.

Baujahr: um 1390

Anlass der Erbauung: Übernachtungsmöglichkeit für Pilger auf dem JakobswegErbauer/Architekt: Dietrich von der Leyten

Das Eichenholzportal

Portal St. Bartholomäus

Hinter einem modernen Kunstschmiedegitter liegt es verborgen: ein altes Eichenholzportal. Durch seine Massivität, die ausgeprägte Maserung des Holzes und die Verstärkung durch Metallnieten besitzt es einen Charakter, der einer Festung angemessen wäre. Dennoch wirkt es zugleich einladend – zwei Bögen dienen der Verzierung, ein Ring ist zum Anklopfen und zum Öffnen der Tür gedacht. Wie viele Menschen mögen diesen Ort bisher betreten haben? Das Portal ist umgeben von einer Wand aus groben, unregelmäßigen Bruchsteinen. Schweift der Blick nach oben, ändert sich der Eindruck jedoch schnell: in einer markanten Linie über der Tür setzt sich die Fassade als Backsteinwand fort, die bis zum Dach hin aufreicht. Zeichen von einstiger Zerstörung, aber auch von Neuaufbau und Wandel. In die Wand ist ein kleines Rundfenster eingelassen, unter dem es eine Tafel mit einer Inschrift gibt. Sie besagt, dass Gerhard Vinhofen, Ritter des heiligsten Grabes des Herrn, apostolischer Protonotarius, Rektor in Stalleiken, diese Kapelle 1661 renovierte. Spricht die Bedeutung des Mannes, der sich mit mehreren Titeln nennen lässt, nicht dafür, dass die Bedeutung des Ortes doch größer ist, als man zunächst vermuten mag?

Flyer zur Kulturhauptstadt Ruhr2010: KTS_St_Bartholomaeus_BO

Kontakt und Information

Ralf Tietmeyer

ralf.tietmeyer@bistum-essen.de