Katholische Kirche Wattenscheid

Pastoralplan

Zeichen setzen


„Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung
durch die Zeichen, die er geschehen ließ.“ (Mk 16,20)

Wir sind uns bewusst,
dass angesichts der jetzt schon bedrohlichen Engpässe, erst recht im Blick auf die
Prognosen zum Stand der personellen Ressourcen in den kommenden Jahren, eine
Bündelung der Kräfte unvermeidlich ist.

Wir verabschieden uns ausdrücklich
von den vertrauten Mustern, die ganze Bandbreite pastoraler Initiativen mit derselben
Anstrengung und an allen Orten gleichzeitig zu ermöglichen.

Wir nehmen uns deshalb vor,
sowohl nach innen (in die Gemeinden)
als auch nach außen (in die gesellschaftliche Öffentlichkeit)
besondere Zeichen zu setzen.

Besonders wichtig ist uns dabei eine verstärkte Bemühung um das Sakrament der Taufe.
Jetzt schon sind das große Taufbecken in St. Maria Magdalena und die neu geschaffene
zentrale Positionierung der Taufbrunnen in St. Joseph und Herz Mariä starke Zeichen für
dieses Anliegen.
Wir wollen versuchen, den inneren Zusammenhang der Initiationssakramente (Taufe
Firmung und Eucharistie) neu bewusst zu machen. Insgesamt soll – wie in der frühen Kirche – das Gemeindeleben ‚von Ostern her und auf Ostern zu‘ geprägt sein.
Eine stärkere Verzahnung der Eingliederungssakramente mit der Sonntagsgemeinde (z.B.
durch gelegentliche Taufen in der Sonntagsmesse) kann dieses Anliegen veranschaulichen. Die guten Erfahrungen mit der zeitlichen Verkürzung und inhaltlichen Verdichtung der Sakramentenvorbereitung (z.B. ‚Sieben Tage – sieben Gaben’) ermutigen uns, diesen Ansatz auch weiterhin konsequent zu verfolgen. Gerne lassen wir uns von den Erfahrungen anderer Ortskirchen anregen, den Glaubensweg erwachsener Taufbewerber (Katechumenat) zu einer Quelle der Kraft und der Zuversicht für alle in unseren Gemeinden zu machen. Im Hinblick auf die Kindertaufe will sich die Pfarrei auf einen katechumenalen Weg mit Familien begeben.

Eine zweite Zeichensetzung wollen wir im Blick auf das Sakrament der Krankensalbung
versuchen. Durch katechetische Erschließung vorbereitet und durch würdige
gottesdienstliche Gestaltung unterstützt, soll dieses Sakrament möglichst durch halbjährliche Salbungsfeiern in einer unserer Gemeinden neue Strahlkraft bekommen. Dabei verstehen wir die Krankensalbung als Zeichen für Gottes aufrichtendes Handeln für Menschen jeden Alters, die sich durch körperliche, geistige oder seelische Einflüsse in ihrem Leben als beeinträchtigt erfahren.
Angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen im Bestattungswesen, oft geprägt durch
eine Mischung von Hilflosigkeit und Kommerz, kommt dem geplanten Umbau der
Piuskirche zu einem Columbarium eine besondere Bedeutung zu. Hier wollen wir ein
deutliches Zeichen setzen für eine vom Osterglauben inspirierte christliche
Bestattungskultur.
Ganz wichtig ist uns in diesem Zusammenhang, den Abschied vom Leib des Verstorbenen zu einer Feier des Glaubens zu machen, unabhängig von der Entscheidung, ob es später eine Erdbestattung oder eine Urnenbeisetzung gibt.
Durch Vernetzung (Hospiz-Bewegung, evangelische Nachbargemeinden,
Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen [ACK]) wollen wir Partner für die Mitarbeit an
diesem Projekt gewinnen.
So kann die ‚Auferstehungskirche St. Pius’ zu einem Ort der Verkündigung werden, weit über die Grenzen der Pfarrei hinaus.